Interview mit Safiya Bukhari-Alston
Brooklyn, New York City, September 1992
Zur Person:
Safiya Bukhari-Alston wuchs in New York City auf und studierte im New York City College Medizin. 1969 trat sie in die BPP/Harlem, New York City, ein. Safiya war seit 1971 für die Informations-
und Kommunikationsarbeit der gesamten Ostküsten-Panther zuständig und in diesem Rahmen auch für die Herausgabe der BLA-Kommuniqués und die Organisierung von Pressekonferenzen verantwortlich. Ende
1973 ging sie als Koordinatorin des Armistad Kollektivs der BLA in die Illegalität. Sie war die einzige weibliche Koordinatorin einer BLA- Einheit. Im Januar 1975 wurde sie in Norfolk, Virginia
verhaftet und wegen Mordes zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt. Auch im Gefängnis war sie für die Konsolidierung der BLA-Einheiten und der regionalen Panther der gesamten südlichen Ostküste
zuständig. Ende 1976 ist sie aus dem Gefängnis in Virginia ausgebrochen und wurde allerdings schon zwei Monate später erneut verhaftet. Für ihren Ausbruch wurde sie zu einem weiteren Jahr
Gefängnis verurteilt und verbrachte 3 Jahre und 7 Monate in Isolationshaft. 1983 wurde sie auf Bewährung entlassen. Seit ihrer Entlassung arbeitet sie in verschiedenen Communityprojekten.
Safiya ist Mutter einer Tochter und inzwischen auch Großmutter.
Interview:
Wie bist Du zur Black Panther Party (BPP) gekommen?
Im Zusammenhang des jährlich zelebrierten Black History Monats stellt MbokaMoko ein großartiges Projekt vor:
Es ist ein wenig ruhig um MbokaMoko geworden doch...
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Im Jahr 2003 verklagten asiatische Bluter-Patienten BAYER. Wie bislang unbekannte Firmen-Unterlagen belegen, hat der Leverkusener Chemie-Multi Bluter mit seinem Gerinnungspräparat KOATE bewusst dem "AIDS"-Risiko ausgesetzt. Der erstmals im WDR ausgestrahlte Film "Tödlicher Ausverkauf - wie 'AIDS' nach Asien kam" dokumentiert detailliert, mit welcher Kaltblütigkeit der Konzern für seinen Profit über Leichen ging.
Tödlicher Ausverkauf, WDR 2004, 45 min. by Egmont R. Koch
Rede am Boston College – 18. November 1970
Power to the people, Brothers and Sisters. Ich möchte euch für meine Anwesenheit hier heute abend danken, denn ihr seid verantwortlich dafür. Wenn es die Macht des Volkes[1] nicht gäbe, wäre ich in einem Hochsicherheits-Gefängnis.
[Huey P. Newton] Vorsitzender, für Ericka Huggins, für Angela Davis, für die New York 21 und die Soledad Brothers.[2] Für alle politischen und Kriegsgefangenen. Am 28. und 29. November werden wir in Washington D.C. eine konstituierende People’s Revolutionary Convention abhalten. Wenn die Leute nicht kommen, können wir diese Versammlung nicht machen. Denn schließlich machen die Leute die Weltgeschichte und sind für alles verantwortlich.
Wie können wir eine Volksversammlung machen, wenn wir kein Volk haben? Einige glauben, dass es möglich, ist eine Volksversammlung zu machen, ohne dass das Volk dort ist. Ich erinnere mich, dass dies 1777 der Fall war.
Heute Abend möchte ich euch das Programm der Black Panther Party umreißen und erklären, wie wir zu unserer ideologischen Position gelangt sind und warum wir es als notwendig empfinden, ein Zehn-Punkte-Programm[3] aufzustellen. Ein Zehn-Punkte-Programm ist weder revolutionär noch ist es reformistisch. Es ist ein Überlebensprogramm.
Wir, die Leute, sind von Genozid bedroht, weil Rassismus und Faschismus üppig wuchern in diesem Land und überall auf der Welt. Und der herrschende Kreis in Nordamerika ist dafür verantwortlich. Wir beabsichtigen, alles das zu ändern, und um es zu ändern, muss es eine totale Transformation geben. Aber bis wir diese totale Transformation erreichen können, müssen wir existieren. Um zu existieren, müssen wir überleben; deshalb brauchen wir ein Überlebenspaket: Das Zehn-Punkte-Programm. Es ist notwendig für unsere Kinder, damit sie gesund aufwachsen, mit einem funktionierenden und kreativen Geist. Das können sie nicht, wenn sie nicht die richtige Nahrung bekommen. Deshalb haben wir ein Frühstücksprogramm für Kinder. Wir haben auch Gesundheitsprogramme für die Community. Wir haben ein Busprogramm. Wir nennen ihn den “Bus für Verwandte und Eltern von Gefangenen”. Wir erkennen, dass das faschistische Regime, das überall in Amerika die Gefängnisse betreibt, seine Hinterlist gern im Dunkeln begehen würde. Aber wenn wir die Verwandten, Eltern und Freunde zu den Gefängnissen bringen, können sie die Hinterlist der Faschisten offenlegen. Auch das ist ein Überlebensprogramm.
Die wöchentlichen Kolumnen von Mumia Abu-Jamal erscheinen jeden Montag in der Tageszeitung Junge Welt und sind ausserdem auf der Internetseite http://www.freedom-now.de/news/?cat=1 gesammelt.
Die Präsidentschaftswahlen in den USA finden erst in einem Jahr statt. Aber die Berichterstattung in den Medien wirkt so, als stünden sie kurz bevor. Was wir gegenwärtig vorgeführt bekommen, ist jedoch nicht der eigentliche Wahlkampf, es hat mehr von einem Hindernisrennen. Es ist die Vorbereitung auf etwas, das erst in der Zukunft stattfindet. Die Redeschlachten sind ein Testlauf für die Wohlhabenden, die über gute Beziehungen und über finanzstarke Unterstützer verfügen. Der Weg der Vorausscheidungen, in denen die Parteien ihre Kandidaten küren, ist lang und teuer – nicht für die Wähler, sondern für die Spender. Also jene, die sich einen Kandidaten oder eine Kandidatin aussuchen und ihn oder sie kaufen oder anheuern. Die Auserwählten sollen schließlich dem Kapital dienen und nicht dem Volk.
Die letzten Präsidentschaftswahlen haben genau das deutlich gemacht, dass nämlich immer wieder Kandidaten ausgewählt wurden, die nach ihrem Wahlsieg ihre Versprechen nicht einlösen, ihre Wähler also verraten und hauptsächlich der Wall Street und der Wirtschaftselite dienen. Nur wenige haben das so gut umgesetzt wie Expräsident William Clinton, ein meisterhafter Politiker und ein ebenso meisterhafter Verräter seiner Wähler. Eine Mehrheit der afroamerikanischen Bevölkerung hat ihn als den ersten »schwarzen« Präsidenten, als einen von ihnen verehrt, der etwas für sie bewegen will. Dieses Verhältnis dauerte sogar dann noch an, als er ihre Interessen offen verriet, um rassistische Ängste und Befürchtungen der Weißen zu beschwichtigen.
Clinton stürzte den Mittelstand in den Abgrund, indem er das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) politisch durchsetzte und Produktionsstätten und damit Arbeitsplätze ins Ausland verlagerte, für die es niemals Ersatz in der heimischen Industrie geben wird. Diese unterwürfige Loyalität gegenüber der Wall Street setzte sich auch während der beiden Amtszeiten von US-Präsident Barack Hussein Obama fort. Schwarze verloren unter seiner Regierung mehr Vermögen als zu jeder anderen Zeit seit der Ära der »Reconstruction« nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg.
Erst sehr spät hat Obama jetzt, in den letzten Monaten, die Schrecken des rassistischen Gefängnissystems öffentlich thematisiert, und erst seit dem vergangenen Jahr hat er – unter dem Druck der Protestbewegung auf den Straßen des Landes – endlich damit begonnen, die gnadenlosen Exzesse rassistischer Polizeigewalt gegen Schwarze anzusprechen, und selbst das nur halbherzig.
Zur Wahl zu gehen und unsere Stimme abzugeben war nie wirklich eine Lösung für unsere Probleme. Dadurch wurden nur immer wieder Kräfte in Machtpositionen gebracht, die unsere Probleme verschlimmert haben. Sie haben unter uns die Illusion verbreitet, es gäbe Fortschritte, uns aber in Wahrheit neue Ketten angelegt und uns an die alten Verhältnisse gefesselt.
Übersetzung: Jürgen Heiser
Wer ist Geronimo Pratt?
Geronimo Pratt saß seit 1970 im Gefängnis (acht Jahre davon verbrachte er in Isolationshaft), obwohl sich selbst Amnesty International und Abgeordnete des Kongresses für seine Entlassung
einsetzen. Er wurde zum Symbol für den Widerstand gegen Repression und für den Schwarzen Befreiungskampf in den USA. Während der 60er Jahre war Geronimo stellvertretender Verteidigungsminister
der BPP. Seine Verhaftung und Anklage wegen eines Mordes an einer weißen Lehrerin auf einem Tennisplatz in Santa Monica 1968 war Teil des COINTELPRO-Programmes und der Strategie zur
Diskreditierung und Ausschaltung populärer und auch unter Weißen an Einfluß gewinnenden Schwarzen AktivistInnen. Nach seiner Rückkehr aus Vietnam ging er mit 21 Jahren 1967 nach Los Angeles und
schloß sich der Black Panther Party an. Drei Jahre später befand er sich bereits im Gefängnis. FBI-Dokumente enthüllen, daß er und andere Parteimitglieder zum Zeitpunkt des Mordes, dessen man ihn
beschuldigt, 800 Kilometer von Santa Monica entfernt waren und dort von der Polizei überwacht wurden. Das FBI behauptete, die Überwachungsberichte des Treffens seien verlorengegangen. Er wurde
1997, nach 27 Jahren Haft, schließlich doch entlassen. Im April 2000 schloss er einen Vergleich, der ihm eine Entschädigung in Höhe von $4.5 Millionen zusprach. Am 2. Juni 2011 verstarb er im
Alter von 63 Jahren in Tansania.
Interview:
Beschreibung:
MbokaMoko ist ein 2015 gegründetes Black-Owned Business, dass mediales Empowerment & Aufklärung für die BlackCommunity in Deutschland produziert und Black-Owned-Businesses in Werbe- und Marketingfragen sowohl beratend, als auch unterstützend zur Seite steht.
Unser Name
Auf Lingala bedeutet MbokaMoko soviel wie: „Ein Dorf bzw. ein Land“. Der Name ist ein Widerhall unserer Motivation und Überzeugungen. Wir von MbokaMoko laden Afrikaner*innen und andere People of Color (v.a. in Deutschland) dazu ein, sich ganz bewusst mit den eigenen Schwarzen Wurzeln zu identifizieren und aktiv an der Verwirklichung einer souveränen, wirtschaftlichen Infrastruktur, die unsere Interessen vertritt mitzuwirken, um unsere Vision von einer vereinten, befriedeten und prosperierenden afrikanischen Nation zu unseren Lebzeiten zu verwirklichen. Für:
„Ein Afrika, Eine Nation!“
Frei nach Marcus Garvey, der uns dazu aufforderte persönliche (Kauf-) Entscheidungen immer in Hinblick auf die BlackCommunity zu treffen:
„Be Black, Buy Black, Think Black, and all else will take care of itself!”
(Sei Schwarz, Kauf bei Black-Owned-Businesses, denk Schwarz, alles Weitere ergibt sich von selbst!)“
Was wir wollen und woran wir glauben
10-Punkte-Plattform und Programm der Black Panther Party, Oktober 1966
Wir wollen Freiheit. Wir wollen die Macht, das Schicksal unserer schwarzen Community selbst zu bestimmen. Wir glauben, daß die Schwarzen nicht frei sein werden, bis wir über unser Schicksal selbst bestimmen können.
Wir wollen Vollbeschäftigung für unser Volk. Wir glauben, daß die US-Regierung dafür verantwortlich und dazu verpflichtet ist, jedem Menschen Arbeit und ein garantiertes Einkommen zu verschaffen. Wir glauben, daß, wenn die weißen amerikanischen Unternehmer keine Vollbeschäftigung erreichen, ihnen dann die Produktionsmittel genommen und in Community-Eigentum überführt werden sollten, so daß die Leute der Community sich organisieren und ihrem ganzen Volk Arbeit und einen hohen Lebensstandard schaffen können.
Wir wollen, daß dem Ausrauben unserer schwarzen Community durch die Kapitalisten ein Ende gesetzt wird. Wir glauben, daß diese rassistische Regierung uns ausgeraubt hat und fordern nun unsere überfälligen Schulden von vierzig Acres (ca.162 qkm, d.Ü.) und zwei Maultieren ein. Vierzig Acres und zwei Maultiere waren vor 100 Jahren als Wiedergutmachung für die Sklavenarbeit und den Massenmord an Schwarzen versprochen worden. Wir akzeptieren die Zahlung in Geld, das an unsere vielen Communities verteilt werden wird. Die Deutschen sind nun dabei, die Juden in Israel wegen des Völkermords am jüdischen Volk zu unterstützen. Die Deutschen ermordeten sechs Millionen Juden. Die amerikanischen RassistInnen waren an der Abschlachtung von über fünfzig Millionen Schwarzen beteiligt. Wir sind daher der Ansicht, daß unsere Forderung bescheiden ist.
Wir wollen angemessene, menschenwürdige Wohnungen. Wir glauben, daß, wenn die weißen Hausbesitzer unserer schwarzen Community keine angemessenen Wohnungen geben, die Wohnhäuser und das Land dann in Kooperativen umgewandelt werden sollten, so daß unsere Community, mit Hilfe der Regierung, angemessene Wohnungen für ihre Menschen bauen und schaffen kann.
Wir wollen eine Schulbildung für unser Volk, die die wahre Natur dieser dekadenten amerikanischen Gesellschaft offenlegt. Wir wollen eine Schulbildung, die uns unsere wahre Geschichte und unsere Rolle in der gegenwärtigen Gesellschaft lehrt. Wir glauben an ein Bildungssystem, das unserem Volk ein Bewußtsein von sich selbst gibt. Wenn ein Mensch kein Bewußtsein von sich und seiner Position in der Gesellschaft und der Welt hat, dann hat er wenig Chancen, einen Bezug zu anderen Dingen zu entwickeln.
Wir wollen, daß alle Schwarzen vom Militärdienst ausgenommen werden. Wir glauben, daß Schwarze nicht dazu gezwungen werden sollten, in der Armee zu kämpfen, um ein rassistisches System zu verteidigen, das uns selbst nicht beschützt. Wir werden andere People of Color nicht bekämpfen und töten, die, wie die Schwarzen, Opfer der weißen, rassistischen Regierung Amerikas sind. Wir werden uns selbst gegen die Macht und Gewalttätigkeit der rassistischen Polizei und des rassistischen Militärs schützen, mit allen notwendigen Mitteln.
Wir wollen, daß der POLIZEIBRUTALITÄT und dem MORD an Schwarzen ein sofortiges Ende gesetzt wird. Wir glauben, daß wir die Brutalität der Polizei in unseren schwarzen Communities dadurch beenden können, daß wir schwarze Selbstverteidigungsgruppen organisieren, mit der Aufgabe, unsere schwarze Community gegen rassistische polizeiliche Unterdrückung und Brutalität zu verteidigen. Der zweite Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten gibt uns das Recht, Waffen zu tragen. Daher glauben wir, daß alle Schwarzen sich zu Selbstverteidigungszwecken bewaffnen sollten.
Wir wollen Freiheit für alle Schwarzen, die in Bundes-, Staats-, Kreis- und Stadtgefängnissen sitzen. Wir glauben, daß alle Schwarzen aus den Gefängnissen entlassen werden sollten, da sie keine faire und unparteiische Gerichtsverhandlung erhalten haben.
Wir wollen, daß alle Schwarzen, die vor Gericht kommen, von Geschworenen ihrer eigenen peer-Gruppe oder Leuten ihrer schwarzen Community beurteilt werden, wie es die Verfassung vorsieht. Wir glauben, daß sich die Gerichte an die Verfassung der Vereinigten Staaten halten sollten, so daß Schwarze ein faires Gerichtsverfahren erhalten. Der vierzehnte Zusatzartikel der US-Verfassung gibt jedem das Recht, von seiner peer-Gruppe gerichtlich beurteilt zu werden. Eine peer-Gruppe setzt sich aus Personen aus ähnlichem ökonomischen, sozialen, religiösen, geographischen, umgebungsmäßigen, historischen und rassischen Hintergrund zusammen. Um dies zu gewährleisten, ist das Gericht gezwungen, die Geschworenen aus der schwarzen Community zu wählen, aus der der/die schwarze Angeklagte kommt. Über uns haben ausschließlich weiße Geschworene zu Gericht gesessen (und tun es noch), die kein Verständnis für den durchschnittlich denkenden Mann/Menschen der schwarzen Community aufbringen.
Wir wollen Land, Brot, Wohnungen, Bildung, Kleidung, Gerechtigkeit und Frieden. Und als unser hauptsächliches politisches Ziel die Abhaltung einer, von den Vereinten Nationen überwachten, Volksabstimmung in der schwarzen Kolonie, an der ausschließlich die schwarzen Kolonialangehörigen teilnehmen dürfen, mit dem Ziel, den Willen des schwarzen Volkes hinsichtlich seines weiteren nationalen Schicksals festzulegen. Wenn es im Laufe der menschlichen Geschichte für ein Volk notwendig wird, die politischen Bande, die es mit einem andern verbunden haben, zu lösen und unter den Mächten der Erde die eigene und gleiche Position einzunehmen, zu der die Naturgesetze und der Gott der Natur es berechtigt, dann verlangt ein angemessener Respekt vor der Meinung der Menschheit, daß es die Ursachen erklärt, die es zu dieser Ablösung zwingen.
Wir halten folgende Wahrheiten für selbstverständlich: daß alle Menschen gleich geschaffen sind; daß sie von ihrem Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten ausgestattet wurden; daß zu diesem Leben Freiheit und das Streben nach Glück gehören. Daß zur Sicherstellung dieser Rechte unter den Menschen Regierungen eingerichtet wurden, deren gerechte Macht sich aus der Zustimmung der Regierten herleitet; daß, wenn eine bestimmte Regierungsform diese Ziele untergräbt, es jederzeit das Recht des Volkes ist, sie zu ändern oder zu zerschlagen und eine neue Regierung einzurichten, deren Grundlage die Prinzipien sind und deren Macht in der Weise organisiert ist, die dem Volk am ehesten Sicherheit und Glück zu verschaffen versprechen. Die Klugheit verlangt allerdings, daß lang etablierte Regierungen nicht aus geringfügigen und vorübergehenden Gründen geändert werden sollten; und alle Erfahrung hat übereinstimmend gezeigt, daß die Menschheit eher dazu neigt zu leiden, solange die Übel noch erträglich sind, als sich mit der Zerschlagung der gewohnten Formen ihr Recht zu verschaffen. Wenn aber eine lange Kette von Mißbräuchen und Rechtsbrüchen, die unveränderlich dasselbe Ziel verfolgen, ein Muster absoluter Despotie hervorbringt, dann ist es ihr Recht, dann ist es ihre Pflicht, eine solche Regierung abzuwerfen und neue Schutzinstrumente für ihre künftige Sicherheit zu schaffen.
Rosa Amelia Plumelle-Uribe, AfricAvenir Dialogforum Berlin, 15. Juni 2006
Wir sind heute hier, um gemeinsam den historischen Zusammenhang zu analysieren, der sich wie ein roter Faden von der kolonialen Barbarei zur Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten zieht.
Ziel dieser Analyse ist, wenigstens einige der Faktoren zu identifizieren, die in direkter oder indirekter Weise die Entwicklung und den ideologischen Erfolg eines entmenschlichenden Plans wie
den der nationalsozialistischen Barbarei in Deutschland und in der Welt möglich gemacht haben.
Diese Analyse ist Grundvoraussetzung für jede Initiative, die sich zum Ziel setzt, Diskriminierung zu bekämpfen, ganz gleich welcher Art; angefangen bei dieser diskriminierenden Praxis,
Verbrechen klassifizieren und hierarchisieren zu wollen, um dann, je nach der Herkunft der Opfer und der Täter, diejenigen Verbrechen zu identifizieren, die verurteilt werden müssen. Diese
Hierarchisierung der Verbrechen und damit auch ihrer Verurteilungswürdigkeit bleibt ein Haupthindernis im Kampf um Prävention von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, unter anderem von
Genoziden.
...
Voller Text:
http://www.africavenir.org/fileadmin/_migrated/content_uploads/Plumelle_Vernichtungspolitik_03.pdf
F: Warum hat Du Dich für die Black Panther Party entschieden?
DBW: Meine Herkunft hat mir klargemacht, daß sich die Dinge nicht ändern würden und die Leute uns nicht respektieren oder auch sich mit uns befassen würden, wenn wir nicht aufstehen und uns gegen die rassistischen Angriffe selbst verteidigen. Hätten sich die Vereinigten Staaten aus Vietnam zurückgezogen, wenn es nicht die NLA (Nationale Befreiungsarmee, Anm. d.Ü.) gegeben hätte, wenn es nicht den Kampf des vietnamesischen Volkes gegeben hätte, sein eigenes Schicksal selbst zu bestimmen? Wäre Frankreich aus Indonesien abgezogen, ohne Dien Bien Phu? Wären sie aus Algerien abgezogen, ohne die FLN (Front Liberation National, algerische Unabhängigkeitsbewegung, Anm. d.Ü.)?
http://talkingdrum.jimdo.com likes and supports:
https://onkwehonwerising.wordpress.com/
Onkwehón:we Rising is a Revolutionary Indigenist project. It’s primary focus is building support for and popularizing the existence of indigenous struggles against ongoing colonization, genocide and ecocide in Occupied Anówarakowa Kawennote (Great Turtle Island) with an eye towards the development of a genuine broad-based Onkwehón:we (“indigenous north amerikan”) liberation movement.
Our struggle is fundamentally a struggle to achieve and actualize national liberation and decolonization. We do not seek to seize the reigns of power of the settler occupational states, but rather hold that our liberation is to be found in fully detaching our nations and peoples from this rotting corpse of an empire.
The material basis for this empire is its occupation of our lands and the destruction of our peoples. In detaching ourselves from it we gut it, in the process destroy its ability to wield power over us, eventually eliminating the very thing itself. In this radical dismantling of the entity we call “north amerika” we see the potential not only for our own liberation, but the liberation of all oppressed peoples on this land, and possibly the greatest act of solidarity we could send to the masses of oppressed and exploited peoples around the world.
To that end we state openly that Onkwehón:we Rising is avowedly revolutionary in its orientation. We see no value in strategies that do not recognize the need to remove parasitic colonial power as the fundamental prerequisite for our liberation and that would rather grovel at the feet of our oppressors for piecemeal reforms to the status quo.
Onkwehón:we Rising is also anti-capitalist. We consider to be snakes in the grass those neocolonial wannabe settlers who administer Ottawa and Washington D.C.’s colonial regimes and promote ideologies of “Indian capitalism” that would seek to integrate Onkwehón:we into the parasitic society of the colonial. They power are enemies of our people. Globally we recognize that only the total overturning of the current parasitic capitalist world-system will ensure not only our liberation, but the liberation of all oppressed and exploited peoples around the world.
In place of the parasitic capitalist-colonial power on this continent we raise up high the banner of Indigenous Socialism. We strive for a society in which all land, resources and labor are divided in a way that is just to all members of our nations and the ecosystems in which we are embedded. We seek to live in a way that honors the seven generations before us and provides for the seven generations that will come after us
Jeune Afrique: Welche Bilanz ziehen Sie vier Jahre nach dem Beginn der Revolution?
Thomas Sankara: Ich mag diese Frage nicht wirklich, weil ich selbst Akteur bin. Bei uns sagt man: „Ein Tänzer kann nicht wissen, ob er gut tanzt.“ Aber wir denken in aller Bescheidenheit, dass
wir einige Erfolge erzielt haben. Wir haben Schulen gebaut. Wir haben die Einschulungsrate verdoppelt: sie ist von 12 % auf über 23 % gestiegen. Wir haben eine Gesundheitsstation pro Dorf
eingerichtet, und wir sind dabei, das Bewusstsein der Leute zu schärfen, damit sie diese Gesundheitsposten unterhalten. Mittlerweile ist das zur Gewohnheit geworden.
J.A.: Gestehen Sie auch Misserfolge ein? Evtl. sogar persönliche Fehler?
Der Text "May Ayim, Rassismus
und Verdrängung im vereinten Deutschland" stammt aus dem Buch:
Schwarze Frauen der Welt. Europa und Migration, herausgegeben von Marion Kraft, Rukhsana Shamim Ashraf-Khan,
1994
Das Thema »Rassismus und Verdrängung im vereinten Deutschland« ist nicht nur sehr weit gefaßt, es beinhaltet auch zwei unterschiedliche Perspektiven: Bis vor kurzer Zeit waren die BRD und die DDR zwei räumlich und ideologisch getrennte Staaten, was sich sowohl rückblickend als auch gegenwärtig in aktuellen Erscheinungsformen und Umgangsweisen mit dem Rassismus in Ost- und Westdeutschland zeigt.
Ich selbst habe bisher ausschließlich in westdeutschen Städten gelebt und im Westteil von Berlin, und das wird den Blickpunkt und die Schwerpunkte meiner Ausführungen bestimmen.
Ich bin in den sechziger Jahren in vor- und kleinstädtischer Umgebung in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen, und zwar in einer weißen deutschen Pflegefamilie. Ich hatte vier weiße Geschwister und war von uns Fünfen die Zweitälteste.
Am 21. Februar 2015 jährt sich zum 50 mal die brutale Ermordung von Malcolm X. Jährlich wird an diesem Tag der African Martyrs Day gefeiert und unseren gestorbenen Freiheitskämpfer*innen gedacht.
Die folgenden Dokumentation können einen Eindruck in das Leben von Malcolm X vermitteln.
Die vielleicht beste Doku zu Bruder Malcolm:
Malcolm X: Make It Plain (1994) directed by Orlando Bagwell 140 min.
Historiker Hakim Adi beleuchtet in diesem Vortrag den historischen Zusammenhang zwischen Panafrikanismus und Kommunismus. Er geht auch auf die Geschichte von Schwarzen Aktivisten in Deutschland wie z.B. Hilarius Gilges ein und auf die Rolle des Standortes Deutschland für die Geschichte des Panafrikanismus. Beispielsweise fand 1930 eine Panafrikanische Konferenz in Hamburg statt, die "1st International Conference of Negro Workers“.
Die Präsentation im Video fand in Berlin statt, wir von der Africa Unity Week sind stolz und bereichert davon, Hakim Adi bereits mehrfach in Hamburg gehabt haben zu dürfen.
Hinweis: Übersetzung durch http://talkingdrum.jimdo.com/ mit freundlicher Erlaubnis durch den Autor
Ajamu Nangwaya. Original Text in englisch hier: http://www.pambazuka.net/en/category/features/87920. Der Text stammt aus dem Kanadischen Kontext, enthält jedoch auch für
Aktivist*innen in Deutschland viele Inspirationen.
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Es gibt essenzielles Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen, welche entscheidend für die jeweilige Rolle als radikale Organisierer*in sind. Junge Aktivist*innen sollten sie beherrschen.
Liebe Kameradin/Genossin Azuka,
Ich hoffe dieser Brief erreicht dich in guter Gesundheit und guter Stimmung. Bitte vergib meine Verzögerung darin dir zu Antworten, auf deine Frage, welche Dinge ich mit dir als einer jüngeren, werdenden Aktivistin teilen möchte, die sich für das humanistische Ziel einsetzt, radikalen Wandel in der Gesellschaft zu bewirken.
Ich habe über deine Frage nachgedacht und denke ich bin nun in der Position meine Gedanken zu teilen. Du bist eine Bereicherung für die Bewegung und dein Alter sollte keine Barriere für die Teilnahme an den Führungsorganen und deinen Beitrag als Teil der revolutionären Intelligenz sein. Jedoch gibt es entscheidendes Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen, welche entscheidend für deine Rolle als radikale Organisiererin sind. Es gibt sechs Bereiche, welche ich in diesem Brief behandeln werde.
Wenn dir all dein Geld geklaut wurde, macht es dann Sinn deine Armut zu erwähnen ohne gleichzeitig zu erwähnen das du ausgeraubt wurdest? Eher nicht! Genauso wenig macht die ständige Fokussierung der westlichen Medien auf Krisen und Probleme in Afrika Sinn in denen keine Beschreibung der neokolonialen Ausbeutung stattfindet! Diese Tatsache lässt sich einfach erklären: Die gleichen Interessengruppen, welche die Ausbeutung betreiben, betreiben auch die Mediengesellschaften und haben kein Interesse daran über ihre Machenschaften zu informieren. Bruder Malcolm X sagte hierzu treffend: „Die Medien sind die mächtigste Einrichtung auf der Welt. Sie haben die Macht um die Unschuldigen schuldig zu machen und die Schuldigen unschuldig, das ist Macht. Denn sie kontrollieren die Meinung der Massen.“
Was für Afrika gilt ist auch für alle anderen neokolonial unterdrückten Regionen relevant.
Der Neokolonialismus ist ein System, welches auf dem Fundament des Kolonialismus aufbaut. Europa hat eine über 500 Jahre alte Tradition sich plündernd über die Welt auszubreiten. Diese Tradition endete nicht plötzlich mit dem erreichen der formalen Unabhängigkeit. Stattdessen wurde die alte durch eine neue Form rassistischer Herrschaft ersetzt. Das Merkmal des Neokolonialismus ist es, dass der betroffene Staat äußerlich alle Merkmale eines unabhängigen Staates aufweist, in der Realität jedoch die politische Unabhängigkeit durch wirtschaftliche und militärische Abhängigkeit untergraben wird. Die Basis des Neokolonialismus ist die unausgewogene Machtbeziehung zu Gunsten der ehemaligen Kolonialmächte, welche bis heute weiterbesteht.
Wir sehen heute, dass nirgendwo der materielle Reichtum so verbreitet ist wie im Westen, nirgendwo ist die relative Sicherheit so hoch wie im Westen. Doch dieser Wohlstand, welcher andernorts fehlt, ist kein Beweis für eine überlegene Kultur. Vielmehr ist es der Beweis für den Diebstahl, den Raub und die Plünderung welche seit fünf Jahrhunderten statt findet. Diese Verbrechen, welche von Rosa Amelia Plumelle-Uribe passend als 'Weisse Barbarei' beschrieben werden, wurden nie entschädigt, sie werden nicht in den Schulen oder Universitäten gelehrt und schlimmer als das noch sie wurden nie beendet. Der Neokolonialismus ist die Weiterführung dieser Verbrechen.
George Jackson wurde am 23. September 1941 in Chicago USA geboren. Mit 18 Jahren wurde er für angebliche Beteiligung bei einem Tankstellenüberfall, welcher 70 Dollar erbrachte, verurteilt. Das Gericht gab ihm eine unbestimmte Haftstrafe von einem Jahr bis Lebenslänglich. Er wurde jedoch niemals entlassen, stattdessen studierte er im Gefängnis revolutionäre Literatur und schloss sich der Black Panther Party an. Zusätzlich gründete er die Gefängnisorganisation Black Guerrilla Family (BGF). Er kam zu einer beträchtlichen Berühmtheit durch die Veröffentlichung seiner zwei Bücher: "Soledad Brother. The Prison Letters of George Jackson" und "Blood in my Eye", welche die Wut, Frustrierung und Entschlossenheit der Zeit ausdrücken. Am 21. August 1971 kam es zu einem Gefängnisaufstand in dessen Verlauf es zu mehreren Toten kam, Bruder-Genosse George Jackson wurde von einem Wachmann in den Rücken geschossen und starb, die genauen Umstände sind bis heute ungeklärt. Bei seiner Beerdigung erwiesen ihm 1200 Menschen die letzte Ehre.
10 Jahre- Lügen und Vertuschung, 10 Jahre- Kampf für Aufklärung und Gerechtigkeit
Brüder und Schwestern, Genossinnen und Genossen,
Kommt am 7.1.2015 (Mittwoch) mit uns nach Dessau um Oury Jalloh an seinem Todestag gemeinsam zu gedenken und ein Zeichen zu setzen, dass wir auch nach einem Jahrzehnt nicht
aufhören, die Wahrheit einzufordern!
Am siebten Januar 2005 wurde unser Bruder Oury Jalloh nach einer nächtlichen Festnahme misshandelt und in der Zelle N°5 des Dessauer Polizeigewahrsams bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
Obwohl er an Händen und Füßen auf einer feuerfesten Sicherheitsmatratze fixiert war, verkündigte die Staatsanwaltschaft direkt, er habe sich selbst angezündet.
Seit einem Jahrzehnt wird nun behauptet, Oury Jalloh habe sich mit einem Feuerzeug selbst angezündet. Dieses Feuerzeug wurde jedoch bei der Durchsuchung der Zelle nicht gefunden und tauchte erst
später auf. Es zeigte keinerlei Spuren von Kontakt zu Oury Jallohs Körper, seiner Kleidung oder der Matratze auf der er gelegen hatte.
Ein von der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh in Auftrag gegebenes Brandgutachten ergab, dass ein solches Brandbild wie in der Todezelle nur mit mehreren Litern Brandbeschleuniger entstehen
kann.
Innerhalb vieler Jahre, in denen es auf Drängen von Initiativen, der Familie, und durch viele Protestaktionen zu Gerichtsverhandlungen kam, wurde Fremdverschulden am Tode von Oury Jalloh während
der ganzen Jahre nicht nur ausgeschlossen, sondern es werden diejenigen kriminalisiert, die eine Aufklärung der Todesursache fordern.
Am gleichen Tag wie Oury Jalloh wurde auch Laye Conde´ in Bremen umgebracht, der infolge der gewaltsamen Verabreichung eines Brechmittels starb.
Auch bei weiteren Todesopfern rassistischer Polizeigewalt, wie Aamir Ageeb, Dominique Kouamadio, Maryama Sarr, Halim Dener, Chrsity Omordion Schwundeck, Dr. Zdravko Nikolov Dimitrov...
zeigt sich immerwieder das gleiche: Polizisten morden, Gerichte wiegeln ab, stellen Verfahren ein, oder es wird erst gar nicht richtig ermittelt.
Solch rassistische und koloniale Staatsgewalt gegen Schwarze/ AfrikanerInnen und andere unterdrückte Bevölkerungsgruppen ist weltweit an der Tagesordnung,
das zeigen z.B. vergleichbare Fälle mörderischer Polizeigewalt in den USA: Tamir Rice, Michael Brown, Oscar Grant,...
Nach außen destabilisieren und bombardieren imperialistische Länder, wie Deutschland und die USA, ehemalige Kolonien und Einflussgebiete für westlichen Profit und schaffen somit
Fluchtursachen.
In Deutschland und Europa sind Asylsuchende die am stärksten benachteiligte und unterdrückte Gruppe von Menschen. Statt Menschenrechten gelten rassistische Sondergesetze wie die Residenzpflicht
und Geflüchtete müssen in Isolationslagern leben, in denen auch gefoltert und getötet wird.
Die Bewertung von Menschenleben nach wirtschaflicher Nützlichkeit ist gängige Praxis. So wird das Mittelmeer zum Massengrab und MigrantInnen (bzw. People of Color) sind rassistischen
Polizeikontrollen und Behördenschikanen ausgesetzt.
13 Jahre lang konnt ein Netzwerk bewaffneter Neonazis mit tatkräftiger Unterstützung deutscher Geheimdienste durchs Land ziehen, viele Menschen durch Bombenanschläge verletzen und mindestens neun
Menschen kaltblütig ermorden.
Die Polizei verdächtigte immerwieder auf rassistische Weise die Ermordeten und ermittelte gegen ihre Familien und die Verletzten. Ein rassistischer bzw. faschistischer Hintergrund der Taten wurde
systematisch ingoriert und verwischt.
Seit Bekanntwerden des NSU wurden mindestens 220 Straftaten registriert, in denen die Täter sich ausdrücklich auf den NSU beziehen und die Anschläge auf Flüchtlingslager und Moscheen sowie
rassistische Mobilsierungen häufen sich mit steigender Tendenz.
Wir wollen Gerechtigkeit, Aufklärung und das Ende von rassistischer und faschistischer Gewalt!
OURY JALLOH-DAS WAR MORD!
WIR SIND ALLE OURY JALLOH!
TOUCH ONE – TOUCH ALL!
Veranstaltungen und Demonstration:
Montag (15.12.) 19 Uhr mit der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh, Internationalen Zentum B5 (Brigittenstraße 5)
Donnerstag (18.12.) 19 Uhr mit RA Gabriele Heinecke, Hörsaal des Rechtshauses der Universität Hamburg
Mittwoch (7.1.15) 7 Uhr Sternschanze: Gemeinsame Fahrt nach Dessau
von hier
http://www.fgbrdkuba.de/literatur/assata-shakur-ein-gespaech-in-havanna.php
Assata Shakur, wurde am 16.7.47 in den USA geboren, sie ist eine Frau aus dem Schwarzen Widerstand in den USA, ehemaliges Mitglied der Black Panther Party (BPP) und der Black Liberation Army (BLA), sie lebt seit 1984 auf Cuba.
Auszug vom Gespräch mit Assata Shakur am 15.09.91 in Havanna, Kuba:
Wie sind deine Kontakte in die USA, nimmst du noch in irgendeiner Art und Weise an den Geschehnissen dort teil?
Ich habe nicht sehr viel Besuch aus den USA, aber ich versuche über die Leute, die kommen am Ball zu bleiben. Hier besonders in Bezug auf die Afrikaner in den USA und was die sozialen Bewegungen
angeht und ich versuche mir darüber klar zu werden, wie die objektiven Bedingungen in den USA sind.
Wie siehst du die Bedingungen in den USA?
Es gibt einen generellen Rechtsruck, die Linke befindet sich in einem Desaster und ist verwirrt. Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. Es gibt 3 5 Millionen Obdachlose und
trotz aller Propaganda aus dem rechten Flügel, eine Gruppe Menschen, die nicht mehr glücklich ist mit dem wie es ist. Das sind nicht viele aber es gibt sie. Sie sind eine Minderheit und völlig
desorganisiert und ungefähr 50 Jahre zurück, sie scheinen noch im Jahre 1917 zu leben und zu glauben, daß ein Flugblatt "Arbeiter der Welt vereinigt Euch", ausreicht um Leute zu organisieren.
Viele Linke haben bisher weder Fernsehen, Video oder Radio für sich entdeckt.
So befinden wir uns in einer Situation, in der die Masse in der Realität lebt während die Linke die Geschehnisse von einem anderen Planeten aus zu analysieren scheint.
Der linke Teil des Black Liberation Movement ist ein bißchen organisierter, aber in dieser kompletten Verwirrung, die herrscht, muß es besser werden. Bessere Analysen müssen gemacht, bessere
Organisations- und Mobilisierungsformen müssen gefunden werden, um zu überleben und endlich effizienter zu sein.
Ein Teil dessen, was passiert, kommt daher, daß unsere Bewegung seit Jahren aus verschiedenen Gründen stagniert, die zum Teil damit zu tun haben, daß versucht wurde, ein Modell der sowjetischen
Realität in den USA aufzubauen, was natürlich verrückt ist.
DER REBELL (hart) Mein Name: Beleidigt; mein Vorname: Gedemütigt; mein Beruf: Aufständischer; mein Alter: das Alter des Steins.
DIE MUTTER Meine Rasse: die menschliche Rasse; meine Religion: die Brüderlichkeit...
DER REBELL Meine Rasse: die gefallene Rasse. Meine Religion... aber nicht ihr werdet sie vorbereiten mit eurer Entwaffnung... sondern ich mit meiner Revolte und meinen armen
geballten Fäusten und meinem struppigen Kopf.
(Sehr ruhig) Ich erinnere mich eines Novembertages; er war noch nicht sechs Monate alt, und der Herr ist in die rußige Hütte getreten wie ein roter Mond. Er betastete seine kleinen muskulösen Glieder. Es war ein sehr guter Herr, zärtlich streichelte er mit seinen dicken Fingern über das kleine Gesicht voller Grübchen. Seine blauen Augen lachten und sein Mund neckte ihn mit Kosenamen: das wird ein gutes Stück sein, sagte er und sah mich an, und er sagte andere liebenswürdige Dinge, der Herr, daß man rechtzeitig anfangen müsse, daß zwanzig Jahre nicht zuviel seien, um einen guten Christen und einen guten Sklaven, untertänig und wohlergeben, einen guten Aufseher mit schnellem Auge und festem Griff aus ihm zu machen. Und dieser Mann sah in die Wiege meines Sohnes wie in die Wiege eines Aufsehers...
Wir sind gekrochen, die Messer in der Faust...
DIE MUTTER Ach, du wirst sterben.
DER REBELL Getötet... ich habe ihn getötet mit meinen eigenen Händen ... Ja: das war ein fruchtbarer und üppiger Tod. Es war Nacht. Wir krochen zwischen dem Zuckerrohr. Die
Messer glitzerten in den Sternen, aber die Sterne waren uns egal.
Das Zuckerrohr zerschnitt uns das Gesicht mit Büscheln grüner Klingen.
DIE MUTTER Ich hatte einen Sohn erträumt, der seiner Mutter die Augen schließt.
DER REBELL Ich habe mich entschlossen, meinem Sohn die Augen auf eine andere Sonne zu öffnen.
DIE MUTTER ... O mein Sohn... Sohn eines bösen und verderblichen Todes.
DER REBELL Nein Mutter, eines lebenskräftigen und prächtigen Tode.
DIE MUTTER Weil du zuviel gehaßt hast.
DER REBELL Weil ich zuviel geliebt habe.
DIE MUTTER Schone mich, ich ersticke in deinen Banden. Ich blute aus deinen Wunden.
DER REBELL Und die Welt schont mich nicht... Es gibt in der Welt keinen armen Gelynchten, keinen armen Gefolterten, in dem ich nicht ermordet und gedemütigt werde.
DIE MUTTER Gott im Himmel, befreie ihn.
DER REBELL Mein Herz, du befreist mich nicht von meinen Erinnerungen...
Es war an einem Novemberabend...
Und plötzlich durchfuhr Lärm die Stille.
Wir waren aufgesprungen, wir, die Sklaven; wir, der Mist; wir, die Tiere mit den geduldigen Hufen.
Wir rannten wie Wahnsinnige; Schüsse ertönten... Wir schlugen zu. Der Schweiß und das Blut erfrischten uns. Wir schlugen zu zwischen den Schreien und die Schreie wurden schriller und ein großer Lärm erhob sich gegen Osten, das waren die Wirtschaftsgebäude, die brannten, und die Flamme berührte zart unsere Backen. Dann kam der Sturm auf das Herrenhaus.
Man schoß aus den Fenstern.
Wir traten die Türen ein.
Das Zimmer des Herrn war weit offen. Das Zimmer des Herrn war hell erleuchtet, und der Herr saß da, ganz ruhig... und die unsrigen blieben stehen... es war der Herr... Ich trat ein. Du bist es, sagte er ganz ruhig zu mir... Ich war es, gerade ich, sagte ich ihm, der gute Sklave, der treue Sklave, der sklavische Sklave, und plötzlich waren seine Augen zwei verängstigte Schaben zur Regenzeit... Ich schlug zu, das Blut spritzte: das ist die einzige Taufe, an die ich mich heute erinnern kann.
(Aime Cesaire, Et les chiens se taisaient.)
Zitiert in: Frantz Fanon - Die Verdammten dieser Erde
Auszug aus einer der berühmtesten Reden von Bruder Malcolm November 10, 1963:
„Es gab zwei Arten von Sklaven. Es gab den Haussklaven und den Feldsklaven. Die Haussklaven lebten in dem Haus, mit dem (Sklaven)Meister. Sie waren ziemlich gut gekleidet. Sie aßen gut, denn sie aßen sein Essen, was er übrigließ. Sie lebten auf dem Speicher oder im Keller, aber noch immer lebten sie in der Nähe des Meisters, und sie liebten den Meister, mehr als der Meister sich liebte. Sie würden ihr Leben schneller hergeben, um des Meisters Haus zu retten, als der Meister dies tun würde. Wenn der Meister sagte „Wir haben hier ein gutes Haus“, würde der Haussklave sagen „Ja, wir haben hier ein gutes Haus“. Wann immer der Meister "wir" sagen würde, würde auch er "wir" sagen. So kann man einen Haussklaven erkennen.
Wenn das Haus des Meisters Feuer fing, so würde der Haussklave härter darum kämpfen die Flamme zu löschen als der Meister dies tun würde. Wenn der Meister krank wurde, würde der Haussklave sagen “Was ist los, Boss, sind wir krank?“ Wir krank! Er identifizierte sich mit dem Meister, mehr als der Meister sich mit sich identifizierte. Und wenn man zu dem Haussklaven hinkam und sagte „Laß uns wegrennen, laß uns fliehen, laß uns trennen“, so würde der Haussklave einen ansehen und sagen „Mensch, du bist verrückt. Was meinst du mit trennen? Wo gibt es ein besseres Haus als dieses? Wo kann ich bessere Kleider tragen als diese? Wo kann ich besseres Essen essen als dieses?“. Das war der Haussklave. Damals nannte man ihn den Hausn***er. Und so nennen wir ihn auch heute, denn noch immer haben wir einige Hausn***er hier herumlaufen.
Dieser moderne Haussklave liebt seinen Meister. Er möchte in seiner Nähe leben. Er wird dreimal so viel bezahlen als das Haus wert ist, nur um in der Nähe seines Meisters zu leben und dann damit zu prahlen „Ich bin hier der einzige Schwarze. Ich bin der einzige in diesem Job. Ich bin der einzige in dieser Schule“. Du bist nichts anderes als ein Haussklave. Und wenn jemand genau jetzt zu dir kommen und sagen würde „Laß uns trennen“, sagst du dasselbe wie der Haussklaven auf der Plantage. „Was meinst du mit trennen? Von Amerika? Diesem guten weißen Land? Wo bekommst du eine bessere Arbeit, als du sie hier bekommst?“. Das ist, was du sagst. „Ich habe nichts in Afrika zurückgelassen“, das ist, was du sagst. Aber nein, du hast deinen Verstand in Afrika zurückgelassen.
Auf derselben Plantage gab es den Feldsklaven. Die Feldsklaven, das waren die Masse. Es gab immer mehr Sklaven auf dem Feld als Sklaven in dem Haus. Der Sklave im Feld musste es büßen. Er aß Überreste. Im Haus lebten sie in Saus und Braus. Der Sklave im Feld bekam nichts außer dem, was von den Innereien in dem Schwein übrig war. Sie nennen es heute Kutteln. Damals nannten sie es, was es war, Gedärm. Das ist es, was du warst, ein Gedärmesser. Und einige von euch sind immer noch Gedärmesser.
Der Feldsklave wurde geschlagen von morgens bis abends. Er lebte in einer Baracke, in einer Hütte. Er trug weggeworfene Kleider. Und er hasste seinen Meister. Ich sage, er hasste seinen Meister. Er war intelligent. Dieser Haussklave liebte seinen Meister. Aber der Feldsklave, erinnere dich, er war in der Überzahl, und er hasste den Meister. Wenn das Haus Feuer fing, versuchte er nicht das Feuer zu löschen, dieser Feldsklave betete für Wind, für eine Brise. Wenn der Meister krank wurde, betete der Feldsklave darum, dass dieser sterben möge. Wenn jemand zu dem Feldsklaven kommen und sagen würde „Lass uns trennen, lass uns wegrennen“, so würde er nicht sagen „Wohin denn?“, sondern „Jeder Platz ist besser als der hier“. Es gibt Feldsklaven heutzutage in Amerika. Ich bin ein Feldsklave. Die Massen sind Feldsklaven. Wenn sie das Haus dieses Mannes brennen sehen, hören wir Sie nicht davon reden „Unsere Regierung ist in Schwierigkeiten“, sondern sie sagen „Die Regierung ist in Schwierigkeiten“. Stell dir einen Schwarzen vor, der sagt „Unsere Regierung“. Ich hörte sogar einen sagen „Unsere Astronauten“. Sie würden ihn nicht einmal in die Nähe der Fabrik lassen, und „Unsere Astronauten“. „Unsere Navy“. Das ist ein Schwarzer, der den Verstand verloren hat. Das ist ein Schwarzer, der den Verstand verloren hat!“
Veranstaltungen im Dez. 2014 bei Akonda-Eine-Welt-Café:
03.12.2014 Akonda Filmabend "Auf den Spuren von Thomas SANKARA"
ein Dokumentarfilm von
"Kollektiv Baraka"(OmU AfricAvenir)
13.12.2014 Akonda Politische Veranstaltung "Politisch-militärische und Wirtschaftliche Konflikte in Afrika: am Beispiel Burkina-Faso, Kamerun, der
Elfenbeinküste und Zentralafrika“
17.12.2014 Aufenthalts-und Sozialrecht mit dem Ra Björn STEHN
27.12.2014 Akonda Afrikanisches Weihnachtsfeier "Kwanzaa"
Politisch-militärische und wirtschaftliche Konflikte in Afrika
Heute befinden sich vierzehn (14) Länder in Afrika im Kriegszustand
oder sie erleben eine prekäre Nachkriegszeit oder sie stecken sogar fest
in einer Gesamtsituation, die, wenn sie auch kein Krieg ist, leider zu
einer Vorstufe eines solchen werden könnte. Diese Tatsache zeigt, dass
die bewaffneten Konflikte auf politischer, wirtschaftlicher und
menschlicher Ebene immer kolossalere Folgen für Afrika haben.
Mehr als ein Viertel der vierundfünfzig (54)
afrikanischen Länder waren von bewaffneten Konflikten betroffen, die
mehr als die Hälfte aller kriegsbedingten
Todesfälle in der ganzen Welt verursacht haben. Diese Konflikte
verschärfen die prekären Lebensbedingungen und das Schicksal von
Tausenden von Flüchtlingen und Vertriebenen. Durch die Grausamkeit und
die Barbarei dieser Konflikte wird, über die desaströsen Konsequenzen
für den Kontinent hinaus, die Idee selbst der menschlichen Zivilisation
zurückgeworfen. Hartnäckig verteidigte universelle Werte werden schlicht
und einfach missachtet.
Wie sind wir dahin gekommen? Sind solche
Situationen vermeidbar und auf welche Art? Es sind diese Fragen, die
manch einen Afrikaner und manch einen Beobachter quälen, über die wir
mit den fünf (5) Diskussionsteilnehmern aus der Elfenbeinküste, Kamerun,
Niger , Burkina Faso und der Zentralafrikanischen Republik diskutieren
wollen.
Francais:
Conflits politico-militaires et économiques en Afrique
Aujourd’hui en Afrique, quatorze (14) pays sont en guerre ou vivent une
situation précaire d’après-guerre ou, encore, sont embourbés dans un
contexte qui, s’il n’est pas celui de guerre, peut malheureusement en
constituer l’étape préliminaire. Ce constat indique que les conflits
armés entraînent des conséquences de plus en plus colossales sur le plan
politique, économique et humaine pour l'Afrique.
Plus d´un quart
des cinquante quatre (54) pays Africains étaient touchés par des
conflits armés qui avaient provoqué plus de la moitié de tous les décès
liés à la guerre dans le monde entier. Ces conflits exacerbent la
précarité et le sort des milliers de réfugiés et de personnes
déplacées. La cruauté et la barbarie qui les caractérisent font
qu'au-delà des conséquences désastreuses pour le continent, c'est toute
l'idée même de la civilisation humaine qui recule. Des valeurs
universellement défendues avec acharnement sont purement et simplement
méprisées.
Comment est-on arrivé là? Ces situations sont-elles évitables et de quelle manière?
C’est à ces questions qui taraudent plus d’un Africain et plus d’un
observateur que nous allons tenter de debattre avec les cinq (05)
panelistes venant de la Côte d´Ivoire, du Cameroun, du Niger, du
Burkina-Faso et de la Republique Centrafricaine.
FREITAG/VENDREDI, 12.12. 2014
RADIOSENDUNG bei FSK 93.0 / EMISSION DE RADIO
19:00 Uhr bis 22 Uhr
SAMSTAG/ SAMEDI, 13.12. 2014
KONFERENZ / CONFERENCE
Barmbek Basch
Wohldorferstrasse 30
22081 Hamburg
Moderation: Tene Sop
14.00 Uhr
Herr Hamado Dipama (Burkina Faso)
Aufstand oder Revolution des Volkes in Bukina Faso
Revolte ou révolution du Peuple du Burkina-Faso
15.00 Uhr
Ministre Clotilde Ohouochi Yapi (Cote d´Ivoire)
Politisch-militärische Einmischungen in Afrika und die Wiederbelebung der panafrikanischen Bewegung : das Beispiel der Elfenbeinküste
Interventions politico-militaires en Afrique et résurgence du mouvement panafricaniste: cas de la Côte d'Ivoire
16.00 Uhr
M.Bonaventure Tchucham (Cameroun)
Verfassungsänderungen in Kamerun und die Ausweitung sozialer Spannungen : eine Wiederholung der Ereignisse von Burkina Faso ?/ "Changements constitutionnels au Cameroun et prolongements de la
tension sociale: vers une duplication du Burkina Faso?"
17.00 Uhr
Herr M.Bertrand Loungoulah: (Republique Centrafricaine)
Der inner-zentralafrikanische Konflikt und die Frage zur Rolle des europäisch geprägten Westens /
et la question de l'implication
euro-occidentale"
18.00 Uhr
Dr. rer. pol. Aissa Halidou (Niger)
Ist der Panafrikanismus die Lösung für die Probleme in Afrika ? / Le Panafricanisme est-ce la solution des maux de l’Afrique?
19.00 Uhr
Podiumdiskussion
20.00 Uhr
Afrikanisches Essen und Traditionelle Musik
Manger africain et musique traditionelle
“Vereinzelt sind wir schwach. Vereinigt jedoch könnte Afrika ernsthaft eine der stärksten Kräfte in der Welt sein.”
-Kwame Nkrumah
Der Panafrikanismus ist eine Idee und Bewegung, welche nach einer Vereinigung aller afrikanischer Menschen weltweit strebt. Die
Motivation entspringt der Überzeugung, dass unser Reichtum und unsere Zukunft in uns selbst als afrikanischen Menschen liegt und nicht in irgend einer äußeren Kraft. Das weder Europa noch Amerika
noch Asien unsere Rettung ist und dass nur eine größere Einigkeit die Stärke bringen kann, die nötig ist um uns den Weg in eine Zukunft zu sichern, in der Afrika frei und unabhängig
ist.
Die große Vielfalt der Menschen afrikanischer Herkunft weltweit wird hierbei anerkannt, jedoch besteht der Glaube an eine Geschichte und Realität welche ein verbindendes Element darstellt. Dieses Element ist primär das globale System von White Supremacy / Imperialismus / Neokolonialismus. Die gemeinsame Gegnerschaft gegen ein rassistisches System, welches auf dem Fundament von Sklaverei, Kolonialismus, brutaler Unterdrückung und Ausbeutung basiert und von allen Schwarzen Menschen weltweit wahrgenommen wird.
"
Unser Kontinent ist flächenmäßig der zweitgrößte der Erde. Der natürliche Reichtum Afrikas wird als größer als jener fast aller anderen Kontinente geschätzt. Um das Beste aus unseren Mitteln und Möglichkeiten zu machen, um Wohlstand und eine gute soziale Ordnung zu schaffen, müssen wir unsere Anstrengungen, unsere Reichtümer, unsere Fähigkeiten und unseren Willen vereinigen.
Europa soll uns eine Lehre, ein negatives Beispiel sein. Ständig war es damit beschäftigt, exklusive Nationalismen zu pflegen. Während Jahrhunderten war es in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt, die nur hin und wieder von Zeiten unsicheren Friedens unterbrochen waren, und schließlich endete es in einem Zustand der Verwirrung, im Chaos, nur weil es nicht fähig war, eine gesunde Grundlage für einen politischen Zusammenschluss und gegenseitiges politisches Verständnis zu schaffen. Es brauchte zwei Weltkriege, und ganze Weltreiche mussten zusammenbrechen, bis sich die Einsicht durchsetzte, dass in der Einheit der Stärke liegt. Und auch diese Einsicht ist noch immer nur teilweise verdaut.
Von: Junge Welt/Deniz Utlu
Vor 14 Jahren veröffentlichte May Ayim, eine junge Frau aus Hamburg, ihren ersten Lyrikband »blues in schwarz weiss«. Zwei Jahre später erschien postum der Band »nacht gesang« mit Gedichten aus ihrem Nachlaß. Ayim schrieb auch Essays und war politische Aktivistin.
Geboren am 3. Mai 1960 in Hamburg, hatte sie im Heim laufen gelernt, war bei Pflegeeltern in Nordrhein-Westfalen aufgewachsen. Sie schrieb mit »schmerzendem deutsch / auf den lippen« über eine Kindheit in den 60er und 70er Jahren in Westdeutschland. Eine Kindheit, gezeichnet von Fremdheit, Unverständnis und Einsamkeit. Jeder Fehler, jedes Vergessen des Turnbeutels nach dem Sportunterricht, jede Trägheit bei den Hausaufgaben wurde mit Schlägen vergolten. Bald verließ Ayim ihre Pflegefamilie. Für immer.
Die ghanaisch-deutsche Autorin schrieb sich mit ihren Versen – ihrem Blues – in die Seelen vieler schwarzer Deutscher und anderer »People of Color«. Liebe hieß für sie »geben / ohne zu verlangen / nehmen / ohne zu besitzen / teilen / ohne warum / stark werden / für / die freiheit«.
In ihrem Gedicht »gegen leberwurstgrau – für eine bunte republik« beschreibt sie die Lächerlichkeit einer »Integrationsdebatte«, in der die Meinung der Betroffenen nicht zählt oder eben nur »bei besonderen anlässen / oder bei besonderen ereignissen / ganz bestimmt aber / kurz vor den nächsten wahlen«.
Bürger zu sein, heißt eben noch lange nicht, Bürgerrechte zu haben. Ayim rief zur Selbstermächtigung auf, akzeptierte keine Opferrolle: »Die ›lieben ausländischen mitbürgerInnen‹ / obwohl oder weil / noch immer ohne bürgerrechte / schmücken sich für ihre eigenen feste / und auch die schwarzen- / oder sonstwie bindestrich-deutschen / kommen nicht mehr weil sie eingeladen werden / sondern nur noch / wenn sie selber wollen / sie werden langsam frech / so ’n pech / ein glück!«
1985 war sie Mitbegründerin der Initiative Schwarze Deutsche (ISD). Ein Verein, der die Interessen von Afrodeutschen vertritt, auch indem er Geschichte aufarbeitet, die gerne totgeschwiegen wird; die Verfolgung von Schwarzen in Nazideutschland oder die deutsche Kolonialgeschichte, zu der die Berliner Konferenz 1884/85 gehört: Bismarck lud mit einem Lineal in der Hand und den Umrissen des afrikanischen Kontinents auf dem Tisch die Staatsoberhäupter Europas ein, den Kontinent zu zerstückeln. Namibia, Togo, Kamerun, Tansania, Ruanda und Burundi wurden deutsche Kolonien.
In ihrer Diplomarbeit verfolgte die angehende Erziehungswissenschaftlerin Ayim die Geschichte schwarzer Deutscher bis ins 12. Jahrhundert zurück. Sie erinnerte etwa an den Ghanaer A. W. Amo, der 1703 an der Universität Halle studierte und als Anhänger von Descartes und John Locke einer der bedeutendsten Vertreter der Wolffschen Philosophie wurde. Amos Werk »Das Recht der Mohren« wurde 1729 unter lateinischem Titel veröffentlicht und verschwand später auf unerklärliche Art und Weise.
Ayim erforschte in ihrer Arbeit auch die Gegenwart schwarzer Deutscher. Ihr Professor lehnte die Arbeit mit der Begründung ab, es gäbe in Deutschland keinen Rassismus.
Ist Sprechen nur möglich, wenn es Zuhörer gibt? Der Professor wollte nicht zuhören. Doch May Ayim sprach unbeeindruckt weiter: »ich trage meinen traum / hinter / erhobener faust / in pfefferfarben / und fange ganz klein an / fange endlich an / mit meiner schwester / und meiner freundin an der hand mit / meinen brüdern und / wenn es sein soll / auch allein / – damit es endlich anders werden / muß!«
Hilarius Gilges ist eine bemerkenswerte Person der afrodeutschen Geschichte. Er wurde am 28. April 1909 in Düsseldorf in eine Arbeiterfamilie geboren. Bereits in seiner Jugend engagierte er sich politisch und trat dem Kommunistischen Jugendverband Deutschland (KJVD) bei. Diese Entscheidung hing wohl auch mit den rassistischen Anfeindungen zusammen, welchen er als Schwarzer u.a. von faschistischen Gruppierungen ausgesetzt war. Über sein Engagement in der Arbeiterbewegung ist bekannt das er sehr aktiv war und ein Teil der politischen Theatertruppe "Nordwest ran". Im Jahr 1931 wurde Hilarius in einem sehr fragwürdigen Verfahren zu einem Jahr Haft verurteilt. Eine Demonstration der Kommunisten wurde von einer rechtsradikalen Gruppe von „Stahlhelmen“ angegriffen, bei der folgenden Auseinandersetzung wurde ein „Stahlhelm“ getötet und Hilarius im Nachhinein verantwortlich gemacht. Durch seine Haft ließ sich Hilarius jedoch nicht einschüchtern und wurde nach seiner Entlassung erneut politisch aktiv. Sein Aktivismus und seine Hautfarbe machten ihn zu einem Feind der deutschen Faschisten, 1933 wurde er im Alter von 27 Jahren durch die Nationalsozialisten in seiner Heimatstadt Düsseldorf ermordet. Seine Erinnerung jedoch lebt weiter, so gibt es heute u.a. den Hilarius-Gilges-Platz in Düsseldorf und die antifaschistische „Gruppe Hilarius“ welche sich mit dem Leben und den Taten Hilarius Gilges identifiziert.
Weiterführende Links:
http://www.hilarius-gilges.de/